Vobra

Vobra (so der Name des Umlandes von Vorovis) ist ein zwischen den Bergen von Chescea und dem Meer gelegener Küstenstreifen, der sich südwestlich von Elùrya anschließt und von dort aus auch über eine am Meer verlaufende Straße erreichbar ist.

  • Ausdehnung: von der Mündung des Großen Stroms im Osten, dem Chescea-Gebirge im Süden und dem Metchà im Westen und Norden
  • Landschaften: flaches Kulturland entlang der Küste, Vor- und Hochgebirge von Chescea, leichte Hügellandschaft in West-Vobra
  • Gebirge: Chescea
  • Gewässer: viele kleine bis mittlere Flüsse aus den Bergen kommend bis ins Flachland
  • Bevölkerung:
  • Wichtige Städte und Dörfer: Vorovis, kleinere Dörfer und Städtchen im Hinterland
  • Wichtige Verkehrswege: Straße Gilgat/Estichà-Vorovis, "Eisenstraße" Vorovis-Vorgebirge, "Kornstraße" Vorovis-Westküste Vobras
  • Vorherrschende Religion: Alter Kult
  • Herrscher: Oligarchie, ausgeübt durch drei Militärs, einen Hohepriester und einen Kanzler
  • Sozialstruktur: Diktatur, Patrizierschicht, arme Bevölkerung, Sklaverei
  • Bemerkenswerte Örtlichkeiten: die Mauern von Vorovis

Vobra ist schon seit vielen Jahrhunderten Kulturland. Den strengen Herren von Vobra, die von Vorovis aus mit fester, militärgestützter Hand regieren ist es gelungen, die Landschaft in ein höchst effektives Anbaugebiet von Getreide zu verwandeln. So ist Vobra erstaunlicherweise landwirtschaftlich unabhängig, während z.B. Estichà auf Kornlieferungen aus der Allianz angewiesen ist. Die Landschaft ist ziemlich flach, hier und da von einigen Bächen durchzogen, jedoch fast überall von schnurgeraden Wegen und Zäunen in rechtwinklige Flächen zerteilt. Je weiter man jedoch nach Süden kommt, desto hügeliger und wilder wird die Landschaft, die schnell nach Chescea hin ansteigt und schließlich in schroffes Bergland übergeht.
Die Südhänge von Chescea sind sehr reich an Erzen aller Art und so wird man überall von Kriegsgefangenen betriebene Minen finden.



EIN DORF IN VOBRA


Schon als ihr von der Straße abbiegt und den kleinen Hügel hinan zieht, gerät die kleine Kindergruppe in helle Aufregung. Bald haben sie sich im Spalier am Weg aufgebaut und bestaunen Euch mit großen Augen und offenen Mündern, als ihr sie passiert. Furchtsam und neugierig zugleich kichern sie und bestaunen die langen Waffen und die blinkenden Rüstungen.
Schnell ist der Palisadenzaun durchquert und ebenso schnell merkt ihr, daß ihr vom Dorf nicht viel zu erwarten (befürchten?) habt: sehr groß ist es nicht, es nimmt in insgesamt vielleicht eineinhalb Dutzend der Langhäuser und kaum mehr als 150 Menschen auf. In der Tat scheinen in jedem der Langhäuser mehrere Familien zu leben: die nicht ebenerdig sondern auf Stelzen stehenden Hausabschnitte sind über vorne angebrachte Stege verbunden und sogar der Zugang zu den oberen Stockwerken geschieht über Außentreppen, denn der winzige Wohnraum würde wohl durch die Treppen gänzlich aufgezehrt werden. Die Dächer sind weit ausladend und viele gar nur nach einer Seite hin abgeschrägt. Da die Häuser im Zentrum des Dorfes höher sind als die äußeren scheint es oft so zu sein, daß das Regenwasser über die Dächer von innen nach außen geleitet wird - schließlich ist der Boden keineswegs gepflastert und so möchte man wenigstens die inneren Pfade vor vollommener Verschlammung schützen.
Kaum ist das Dorf betreten, ist die Mitte auch schon erreicht: mehr als ein gemauertes Becken, das von höherliegenden Zisternen gespeist wird und wohl als Brunnen dient, ein kleines steinernes Gebäude das das Staatssymbol von Vorovis trägt und als einziges einen wehrhaften Eindruck macht sowie einem fast turmartigen Bau mit weit ausladendem, flachem Dach (wohl ein Tempel) hat dieses Dorf scheinbar nicht zu viel zu bieten - wenngleich die offene Türe dort in diesem höchsten aller Wohnhäuser und der davor aufgebaute Tisch mit einigen leeren Stühlen als Taverne auszulegen wäre. Ein Blick durch die offene Türe offenbart allerdings, daß dies wohl auch ein provisorischer Krämerladen ist...
Eine Dorfbewohner lugen bereits neugierig aus den kleinen, lukenartigen Fensterchen hervor und einige beginnen bereits zu tuscheln.



LANDSCHAFT


Vobra ist der Name dieser wildromantischen Gegend, die auch dem ganzen Staatsgebilde, dessen Hauptstadt Vorovis ist, seinen Namen gab. Grüne, dicht mit Buschwerk und niedrigen Wäldern bewachsene
Berghänge, Täler mit saftigem Weideland, kleinen Bächen und Flüssen, an denen Mühlen mit regelmäßigem Klappern das Korn der weitreichenden Felder zermahlen wird.
Vobra ist schon relativ lange eine Kulturlandschaft: schon vor über 800 Jahren war nahezu die ganze Ebene zwischen dem Chescea-Gebirge und dem Meer vom Dschungel befreit und durch Menschen kultiviert. Zunächst wurde es nur als Weideland benutzt, doch schnell wurden die Viehherden von gutem Korn verdrängt, das hier überaus reichlich und schnell wächst. So ist Vorovis, was Nahrungsmittel anbelangt, vollkommen autark. Woran es Vorovis jedoch mangelt, ist Holz. Nach
jahrzehntelangem Raubbau an den großen Wäldern in Vobra hat sich der Dschungel in enge Täler zurückgezogen und die Rodung an diesen unzugänglichen Stellen ist mittlerweile so umständlich und kostspielig geworden, daß es billiger ist, Holz aus Estichà zu
beziehen.
Vobra ist ziemlich dicht besiedelt. Kleine Dörfer liegen recht nah beieinander, allerhöchstens zwei Wegstunden voneinander entfernt, die meisten an der Küste, einige wenige auch im Hinterland. Je weiter man sich jedoch dem Chescea-Gebirge nähert, desto steiniger wird der Boden, der alsbald kaum noch Landwirtschaft zuläßt und deshalb auch von Menschen im wesentlichen unberührt ist. Gutshöfe oder gar Dörfer wird man in der Nähe des Gebirges wohl kaum finden, denn die zahlreichen Höhlen und Schluchten von Chescea bieten allerlei Untieren guten Unterschlupf und einige mutige Bauern, die ihren Hof zu nah am Gebirge errichteten, landeten in kleine Stückchen zerrissen in den Mägen diverser Monstrositäten.
Das Leben in den Dörfern könnte ein wundervolles, friedliches Leben in Wohlstand sein, wären da nicht die hohen Abgaben. Die Abgaben werden an die jeweiligen Lokalkommandeure entrichtet, die in den regelmäßig über das Land verteilten Kasernen stationiert sind, und jeder hat dafür Sorge zu tragen, daß sein Landstrich jedes Jahr ein wenig mehr an Produkten abwirft. Zum Glück für das Volk findet sich hin und wieder ein Offizier, der Milde walten läßt und so hört man in einigen Dörfern doch hin und wieder ein fröhliches Lachen, während andere Gegenden in bitterer Armut versinken, weil ihnen regelmäßig fast ihr gesamter Besitz genommen wird. Alles in allem Leben auf dem Land etwa 2.000 Menschen, dazu kommen nochmals gut 400 Soldaten und Beamte.